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Vom Glück und meiner Vergangenheit

Hier war es in letzter Zeit sehr ruhig und das hat einen guten Grund. Privat war bei mir viel los, mein Herzmann hat mich nämlich gefragt, ob ich seine Frau werden möchte. Selbstverständlich habe ich Ja gesagt. Ja zu einem Menschen, der mir einfach nur gut tut. Den ich aus tiefstem Herzen liebe. Ohne Wenn und Aber, keine Zweifel.  Vor über drei Jahren hat er mich gefunden, oder besser gesagt wir uns. Als ich aus der Hölle kam. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade so, ganz vorsichtig, wieder bei mir angekommen. Mein Körper und Geist haben wieder positives zugelassen. Nicht einen Gedanken habe ich daran verschwendet, dass ich mein Herz nochmal an irgendjemanden verlieren könnte oder wollte. Es war nach den letzten Jahren gerade wieder so aus seinen Überresten zusammengesetzt worden. Ich war ok, mehr nicht. Glück, ungetrübtes Glück, in einer Partnerschaft, das war mir fremd.

In meiner vorherigen, langjährigen Beziehung und Ehe ging es mir, jetzt im Nachhinein betrachtet und seitdem ich weiß, wie ein guter Mann eine Frau eigentlich behandeln sollte, schlecht. Damals, ein halbes Jahr ca. zusammen, hat er mich das erste Mal verarscht. Über die Jahre hinweg wurde ich so oft belogen, ich kann es schon gar nicht mehr zählen. Ich war ein Schatten meiner selbst. Ich habe das mit mir machen lassen, viel zu lange. Blind geleitet von dem Gedanken, dass man eine Ehe doch nicht einfach so weg wirft und er sich vielleicht doch noch ändert. Jetzt weiß ich, wie dumm ich war. Ja, hinterher weiß man es immer besser, jaja. Ich habe alles investiert und habe mich selbst verloren.

Ich war alleine. In einem neuen Einfamilienhaus, verheiratet. Alleine. Niemand hat verstanden, warum ich dort sitze und warte. Alle kannten mich als starke Persönlichkeit, die sich von niemandem auf der Nase herumtanzen lässt. Diese Person war verschwunden. Zurückgeblieben war eine einsame, verbitterte, von Eifersucht zerfressene Frau. Ich schäme mich dafür, dass ich das so lange habe mit mir machen lassen. Aber ändern kann ich es nicht. Ich habe daraus gelernt, das ganz sicher. Am Ende habe ich mich ein letztes Mal aufgebäumt und die Scheidung überstanden. Meinen Mädchennamen wieder angenommen. Frei. Und am Ende. Ich habe gefühlt von Null angefangen, mein Leben wieder zusammenzusetzen. Was nun? Die Pläne, die man mal hatte, sind im Müll gelandet. Man ist ein bisschen verloren in der großen Welt der Freiheit und Möglichkeiten und im Single Leben. Man kann wieder anfangen, sich selbst zu lieben. Das war ein unfassbar tolles Gefühl. Aber man ist vorsichtig. Hat auch schlechte Tage zwischendrin. Ist wütend, traurig, enttäuscht. Das lässt nach. Am Ende war ich einfach nur froh, diesen Menschen los und wieder für mich zu sein.

SiWe

Dann kam mein Herzmann. Vom ersten Augenblick an war es um mich geschehen. Das klingt kitschig und hätte ich von mir auch nie erwartet, aber es ist so. Unser Weg zueinander war nicht einfach, auch hier wurden Menschen verletzt und es war sehr schwer. Aber am Ende haben wir zusammengefunden. Weil unsere Herzen wussten, das ist einfach richtig. Seitdem gehen wir durch dick und dünn, gute und schlechte Zeiten. Wir haben alles zusammen gemeistert. Ich bin wirklich jeden Tag unendlich dankbar, dass ich ihn an meiner Seite habe. Er zeigt mir, was Liebe, Ehrlichkeit, Loyalität und Glück bedeuten. Er behandelt mich wie seine Königin, ich bin jeden Tag so stolz und dankbar, dass so ein Mann mir seine Liebe schenkt. Nach meinen Erlebnissen weiß ich das umso mehr zu schätzen. Er trägt mich auf Händen, eine andere Antwort als Ja auf seine Frage gab es daher überhaupt nicht. Ich kann es ehrlich kaum erwarten, seine Frau zu werden, am liebsten würde ich direkt morgen zum Standesamt und so laut Ja schreien, dass es in ganz Münster, ach der ganzen Welt zu hören ist.