Hamburg war der erste Ausflug von meinem Freund und mir, da waren wir gerade erst einmal eine Woche zusammen. Ich hatte bei einer Tombola damals einen Gutschein für 2 Übernachtungen in einem Hotel in Hamburg gewonnen und so haben wir uns damals spontan entschieden, diesen Gutschein einzulösen. Ihr hättet mal meinen Papa vor drei Jahren hören sollen:“Du kennst den Jungen doch gar nicht richtig und dann direkt ein ganzes Wochenende mit ihm alleine in Hamburg?“ Wie sich herausstellen sollte, war das eine absolut grandiose Idee, denn es war, bis auf das Wetter ( es war bitterkalt ) ein tolles Wochenende.
Daran erinnern wir uns gerne zurück und so haben wir uns vor ein paar Wochen entschieden, Hamburg mal wieder einen Besuch abzustatten und uns das Musical König der Löwen anzusehen. Unser Hotel, das Rilano in Finkenwerder, ist ein wahrer Traum. Es liegt außerhalb und direkt an der Elbe. Und mit direkt meine ich direkt. Nur ein kleiner Radweg trennt das Hotel vom Ufer und dem Fähranleger „Rüschpark“.
Ein Zimmer mit Elbblick ist logischerweise etwas teurer als zur anderen Seite, aber wirklich jeden Cent wert. Es gibt immer was zu gucken, sei es Containerschiffe, Partyboote, Fähren oder auch die richtig großen Kreuzfahrtschiffe wie zum Beispiel die Queen Mary 2. Vom Fähranleger fahren unter der Woche alle 15 und am Wochenende alle 30 Minuten die Schiffe nach Hamburg rein und man kann dort an verschiedenen Stellen aussteigen, sei es Altona Fischmarkt, Museumshafen Övelgönne, Dockland oder Landungsbrücken. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten. Man kann bei gutem Wetter oben an Deck sitzen und die Überfahrt genießen. Die schicken Villen am Ufer der Elbe bestaunen, die vorbeiziehenden Schiffe oder sich in Ruhe den riesigen Containerhafen anschauen.
Wir sind am ersten Abend zu den Landungsbrücken gefahren und von dort zu Fuß in die Stadt gegangen. Beim Hotel Hafen Hamburg geht eine Treppe rauf, durch einen kleinen Park vorbei an den Tanzenden Türmen direkt zum Millerntor. Ganz oben auf den Tanzenden Türmen findet man das „heaven´s nest„. Eine Rooftop Bar mit Blick auf Hamburg, da schmeckt der Cocktail doppelt so gut! Kurzer Zwischenstop am Stadion des FC St. Pauli.
Über das Heiligengeistfeld dann hinein in die Schanze, besser gesagt ins Karolinenviertel.
Hier haben wir bei Gretchens Zuckerbude wirklich super leckere Waffeln und Kaffee und vor allem das Viertel an sich genossen.
Wir konnten toll draußen sitzen und die Leute beobachten. Mir gefällt es dort sehr gut, es gibt viele kleine Läden, Cafés und Restaurants etwas abseits vom Touristenstrom!
Mit der U-Bahn sind wir dann zum Jungfernstieg gefahren und dort gab es dann das komplette Kontrastprogramm 🙂 Touris ohne Ende!!! Einmal den Neuen Wall hoch und Schaufenstergucken, zurück durch die Alsterarkaden zur Europa Passage. Definitiv zu viele Leute hier. Mit Hilfe von Four Square (beste App für Städtetouren !! ) haben wir uns dann etwas zum Einkehren für das Abendessen gesucht und Luigi´s gefunden. Man las „die beste Pizza in ganz Hamburg“. Die wollten wir uns natürlich verdienen und noch ein bisschen was von der Stadt sehen, also zu Fuß drauf los. Vorbei am Rathaus Richtung St. Nikolai am Rödingsmarkt über den Herrengrabenfleet auf die Michelwiese zu. An diesem sonnigen Freitagabend war hier gut was los. Und hätte ich nicht so Hunger auf die Pizza gehabt, hätte ich mir hier auch gerne mit einem kühlen Bier dazugesetzt. Luigi´s ist im Portugiesenviertel unweit der Landungsbrücken. Auch in dieser Straße herrscht ein buntes Treiben, aber viel angenehmer als an der Alster. Hier reiht sich ein portugiesisches Restaurant an das nächste und wir waren uns schon nicht mehr sicher, ob wir hier überhaupt richtig sind, wir wollte doch zu einem Italiener 🙂 Aber wir waren richtig und obwohl wir nicht reserviert hatten, gab es noch einen Tisch für uns zwei. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, dann unbedingt vorher reservieren. Das Restaurant ist ein wahres Erlebnis. Es gibt so viel zu gucken, da man fast gar nicht zum bestellen kommt. Man kann den Pizzabäckern live bei der Arbeit zugucken und fühlt sich mittendrin und richtig gut aufgehoben. Die Kellner sind nett und auf Zack. Die Pizza und das Tiramisu sind köstlich und absolut eine Empfehlung wert. Wenn Pizza in Hamburg, dann Luigi´s!!!
Von dort war es auch nicht mehr weit zu den Landungsbrücken, von wo aus die Fähre uns wieder zurück zum Hotel brachte. Hier haben wir uns noch einen Absacker gegönnt und den Sonnenuntergang genossen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen nahmen wir wieder die Fähre Richtung Stadt. Am Fischmarkt in Altona ausgestiegen, wollten wir uns gerne den Fischmarkt ansehen, was sonst 🙂 Nach einem kleine Fußmarsch durch Altona am Fischmarkt angekommen, mussten wir leider feststellen, dass Samstag und Sonntag kein Fischmarkt stattfindet. Also wieder auf die Fähre und Landungsbrücken raus. Zu Fuß ging es dann Richtung Speicherstadt.
Vorbei an den Elbterrassen und der Elbphilharmonie rein in das UNESCO Weltkulturerbe. Die Häuser mit den vielen kleinen Kanälen sind wirklich sehr beindruckend.
In der Speicherstadt Kaffeerösterei haben wir uns eine feinen Kaffee der Marke Orang Utan aus der French Press und Gebäck gegönnt.
Hier sitzt man mitten zwischen Kaffeemühlen und großen Säcken mit Kaffee und kann sich im hauseigenen Shop noch etwas schönes für zu Hause mitnehmen.
Weiter bis zum Ende der Speicherstadt und dann nach links Richtung Innenstadt. Auf der Mönckebergstraße und der Spitalerstraße findet man alles, was das allgemeine Shoppingherz begehrt. Uns war es aber leider zu voll. Eben Samstag. Wir haben uns kurz gestärkt und wieder auf den Weg Richtung Landungsbrücken gemacht und sind mit dem Musicalshuttle auf die andere Elbseite geschippert. Nach dem vielen Laufen tat es gut, mal ein paar Stunden zu sitzen. Das Musical war wirklich schön und ist eine Empfehlung wert. Danach waren wir jedoch so müde und eingelullt von den gemütlich Sitzen und der Dunkelheit, dass wir unsere Fähre Richtung Hotel genommen haben und ein bisschen die Beine hochlegen mussten. Mit Blick auf die Elbe aber nicht minder spannend als in der Stadt zu sitzen. Es hat etwas unglaublich beruhigendes, wenn man auf so ein Gewässer blickt. Mit uns war dann auch nicht mehr viel los, so dass wir im Hotel zu Abend gegessen und EM geguckt haben. Man wird eben älter 🙂 Aber wir waren gewiss nicht das letzte Mal in Hamburg, denn es gibt noch einiges, was wir sehen möchten.