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Mallorca – irgendwas ist da passiert mit uns

Die Woche Mallorca verging wie im Flug und wir haben jede Sekunde genossen. Mallorca ist so viel mehr als der Ballermann. OK, auch wenn wir einmal kurz da waren, weil der Herzmann das unbedingt einmal gesehen haben wollte. Ich sag euch, braucht kein Mensch. Mallorca ist wunderbar, vielseitig, entspannt, aufregend, interessant, laut und leise, hell und dunkel. Es hat uns in seinen Bann gezogen. 

Ich kann nicht genau sagen, was oder wann es passiert ist. Ich war schon an einigen schönen Orten und mein Herz gehört natürlich immer noch meiner Lieblingsinsel Amrum, aber wir wollten noch nie so ungern nach Hause zurück wie in diesem Urlaub. Mir ist bewusst, dass auch dort nicht alles eitel Sonnenschein ist und die Wirtschaft in Spanien nicht die blühenste ist, aber die Art zu leben, das Klima, der Umgangston der Menschen und ihre Herzlichkeit, das hat mich fasziniert.

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Als jemand, der von März bis in den Spätsommer von Allergien und Asthma geplagt ist, konnte ich kaum glauben, wie gut es mir dort ging. Hier gibt es keine Allergie, kein Asthma. Das Klima war so gut zu mir.  Ich konnte aufatmen, nahezu ohne meine Sprays leben. Und auch die Menschen sind wunderbar. Wir haben uns immer bemüht, alles mögliche auf spanisch zu sagen, da freuen sich die Leute sehr drüber, auch wenn in unserem Ort alle auch ein bisschen deutsch und englisch sprechen. Mein Lieblingssatz auf spanisch: Dos bollas en el cucurucho, por favor ( Zwei Kugeln in der Waffel, bitte ) 🙂 Auch wenn sie selber nicht viel materielles haben, so merkt man ihnen ihr großes, südländisches Herz an. Das gefällt mir.

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Wieder in Deutschland angekommen, fällt einem auf, wie die Deutschen eben so sind. Im Rewe an der Kasse, in der Stadt, wo auch immer. Besonders in Münster fällt mir folgendes auf, auch wenn ich die Stadt total liebe: sie wimmelt von Studenten, mit denen habe ich absolut nichts am Hut, nicht mein Alter, nicht meine Wellenlänge. Oder den typischen spießigen hochnäsigen Münsteranern. Oder Hipstern. Und viele junge Eltern, aber die sind auch meist Öko-super-Hipster oder super Spießer. Ich fühle mich ok hier, ich mag die Stadt an sich aber richtig warm geworden mit dem Schlag Menschen hier bin ich nicht.

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Man kommt also wirklich ins Grübeln. Sicher, wir haben dort jetzt eine Woche Urlaub gemacht, da kann man nun nicht sagen, das man Land und Leute bis in kleinste Detail kennt, aber ich kann ja nun mal nicht leugnen, dass mit uns etwas passiert ist. Schon im Urlaub haben wir lange diskutiert, sind durch den Ort spaziert, lange als die Sonne schon untergegangen war und abseits der Touristraßen. Versucht zu verstehen, was hier mit uns passiert ist und wie wir damit umgehen. Was gibt es, was uns in unserer Heimat hält? Warum waren wir hier so glücklich? Wie ändert das unsere Sicht auf die Zukunft? Einig waren wir uns in den grundsätzlichen Dingen auf jeden Fall: wir lieben uns und da wo der andere ist, geht es auch mir gut. Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein, das haben uns die Menschen dort gezeigt. Wir sind dolle Kopfmenschen und die Gedanken schwirren. Bock auf meine Arbeit hier habe ich gerade jedenfalls keinen. Warum nicht mal was wagen?